W3 Erlebnispädagogik in der Rehabilitationsarbeit

Viele Menschen mit Behinderungen sind so von ihren Gefühlen beeinträchtigt, dass sie sich gezwungen sehen, den Zugang zu ihren Gefühlen abzuschalten. Dies scheint für eine gewisse Zeit der einzige Weg zu sein, die Verzweiflung, die Trauer und die Wut zu überstehen. Es ist sehr mühsam, wieder einen Weg aus diesem tiefen Tal zu finden.  Mit unseren erlebnispädagogischen Aktionen wollen wir dabei helfen, aus diesem Tal zu kommen.

Wir machen uns auf den Weg, Berge zu bezwingen, Skiabfahrten zu genießen und Abenteuer erleben. Nebenbei wird der Gruppenzusammenhalt gefördert und neue Problemlösungsstrategien werden erarbeitet. Wir alle lernen, wie leistungsfähig wir sind und dass fast alles möglich ist oder möglich gemacht werden kann. Der Stolz auf unsere Leistung, auf alles, was wir  gemeinsam erreicht haben, die Hindernisse, die wir überwunden haben – das lässt alle tagelang strahlen. Was bringt diese Arbeit mit körperbehinderten Menschen? Das lässt sich in wenigen Worten sagen:

  • Glückliche Momente für alle Beteiligten
  • Intensive Erfahrungen – Grenzen erleben und verschieben
  • Die Überzeugung: nichts ist unmöglich
  • Hilfebedarf erkennen, Hilfe annehmen zu lernen

Seit mehr als zehn Jahren beschäftige ich mich mit alpiner Erlebnispädagogik und Menschen mit Behinderung.  Ich habe viele wundbare Tage erlebt, Grenzen kennengelernt und überwunden.

Dieser Workshop ist für alle die, die sich auf etwas Neues einlassen und Grenzen verschieben und den Bergsport neu erleben wollen. Es wird ein Blickwechsel stattfinden. Ihr habt die Möglichkeit, selber eine Behinderung zu erleben. Wir werden gemeinsam verschiedene Hilfsmittel und Spielformen an der Kletterwand erleben und ausprobieren. Ich stelle euch neue Hilfsmittel wie die Helfende Hand für Halbseitengelähmte oder einen Bergrollstuhl vor, den wir auch gemeinsam ausprobieren. In meiner Präsentation (mit kurzen Filmen) möchte ich zeigen, was alles  möglich ist in der erlebnispädagogischen Arbeit mit Menschen mit Behinderung: im Sommer, im Winter, in der Kletterhalle.

 
Leitung: Markus Mair, Pfennigparade, München

Hier geht es zurück zum Archiv 2016