Preisverleihung 2023

von links nach rechts: Laudator Alex Ferstl, Laudatorin Katja Rothmeier, die Preisträger*innen Felix Autor, Hanna Billat, Jochen Hotstegs, Anna Michai, Laudator Werner Michl, Preisträgerin Irmelin Küthe

Publikationen

1. Platz
Hanna Billat: Inwiefern können Aspekte selbstbestimmten Lernens in systemische Erlebnispädagogik integriert werden? (Bachelorarbeit)

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Die der Bachelorarbeit zugrundeliegende Fragestellung – inwiefern Aspekte selbstbestimmten Lernens in systemische Erlebnispädagogik integriert werden können – wurde (unseres Wissens) noch in keiner anderen Publikation behandelt.
Hanna Billat kombiniert die Essenz zweier relevanter Perspektiven selbstbestimmten Lernens – das ist einmal die freiheitlich demokratische Erziehung nach Neill im Rahmen der Summerhill School sowie die Selbstbestimmungstheorie nach Deci und Ryan – mit den zentralen Grundprinzipien und Strukturmerkmalen systemischer Erlebnispädagogik. Daraus ergeben sich einige Parallelen sowie die Erkenntnis, dass vor allem die pädagogische Grundhaltung die entscheidende Basis für die Kombination beider Ansätze ist.

Wenngleich die beschriebenen Schlussfolgerungen sicherlich noch kritisch beleuchtet, von der Fachgemeinschaft diskutiert und in empirischen Studien überprüft werden müssen, so wird mit dieser Arbeit der Raum für diese Weiterentwicklung innerhalb der Erlebnispädagogik geöffnet.
Hanna Billat selbst schreibt dazu: Die Erkenntnisse dieser Bachelorarbeit könnten Erlebnispädagog:innen ein Anreiz sein, ihr Handeln hinsichtlich der Selbstbestimmung der Teilnehmenden sowie ihre eigene pädagogische Grundhaltung zu reflektieren, Denkanstöße weiterzuverfolgen und kritische Diskussionen über die Inhalte und Kombination der herangezogenen Konzepte zu führen, um neue Hypothesen und Denkanstöße zum Thema zu schaffen und eventuell sogar Studien zur Umsetzung der Selbstbestimmung in der Erlebnispädagogik einzuleiten.

2. Platz
Felix Autor: Outdoorpädagogik – Ein didaktisches Design für eine kritische Hochschullehre (Masterarbeit)

Download (vom Autor gekürzte Fassung)

In der von der Jury prämierten Publikation wird mithilfe einer explorativen Literaturarbeit in kritisch-kreativer Denkarbeit ein Seminarkonzept zum Thema „Outdoorpädagogik“ im Rahmen einer kritischen Hochschullehre entwickelt. Sowohl der Bereich Outdoor- und Erlebnispädagogik als auch Theorien zur Förderung von kritischem Denken sowie Konzepte der Hochschuldidaktik werden ausschweifend literarisch erschlossenen, historisch begründet und hinsichtlich ihrer aktuellen Relevanz diskutiert.

Davon ausgehend wird ein dynamisches Anforderungsprofil für Outdoorpädagog*innen und ein „kritisches“ Anforderungsprofil für Lehrende an Universitäten entwickelt und inhaltliche Bausteine für die Vermittlung von Outdoor- und Erlebnispädagogik gesammelt. In diesem Zusammenhang wird vom Autor dann ein Curriculum entwickelt, werden konkrete Lernziele, Lernaktivitäten und Prüfungsformen formuliert. Durch die kreative Vernetzung der theoretischen Überlegungen wird ein praxisnahes didaktisches Design für ein – in der Arbeit noch: hypothetisches – Seminar entworfen, welches Studierenden Möglichkeiten aufzeigt, wie mit handlungsorientierten Methoden kritisches Denken und Gestaltungskompetenz gefördert werden kann. Wir empfehlen allen Hochschullehrenden, diese Ausführungen in die Hand zu nehmen, zu studieren und umzusetzen!

 

Projekte

1. Platz
Anna Machai und Jochen Hotstegs: Schwedenfreizeit des Neukirchener Kinder- und Jugenddorfes

Das Konzept der Schwedenfreizeit knüpft an bestehende Behandlungs- und Therapiekonzepte des Neukirchener Kinder- und Jugenddorfes an. Hier leben junge Menschen mit Themen wie z.B. sexuell grenzverletzendem Verhalten, Vorbestrafungen oder Traumatisierungen.

An der 15-tägigen Fahrt nach Schweden, die jährlich einmal stattfindet, nehmen ca. 10 – 12 Jungen teil. Auch wenn das Konzept als „Freizeit“ benannt ist, so ist der Charakter dieser Reise wesentlich tiefgreifender. Denn diese intensivpädagogisch und therapeutisch orientierte Fahrt unterstützt den bereits begonnenen therapeutischen Prozess und verfolgt zuvor festgelegte, individuelle und therapeutische Ziele.  Die Aktivitäten und Methoden sind auf jeden einzelnen Klienten abgestimmt und an den individuellen Entwicklungszielen von Therapie und Pädagogik orientiert. Das Zusammenspiel von unterschiedlichen Professionen, Methoden und Naturräumen hat sich als zielführend und besondere Stärke herausgestellt.

 

Person

Irmelin Küthe

zur Person

 

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