Als Abenteuer wird eine risikoreiche Unternehmung bezeichnet, bei der das gewohnte Umfeld oder das bekannte soziale Netzwerk bewusst verlassen wird, um eine herausfordernde und riskante Aufgabe zu bewältigen. Dies alles mit ungewissem Ausgang. Dieses Setting fordert und fördert jede Menge von sozialen Fähigkeiten und Fertigkeiten, die gerade in den nicht vorhersehbaren Situationen oft erst entdeckt oder entwickelt werden. Von der Antike bis heute hat das Abenteuer die Menschen fasziniert, so dass es in Form von Mythen und Geschichten an zentraler Stelle kulturell verankert wurde. Ein durchaus erwünschter Nebeneffekt war, dass damit auch kulturelle Werte transportiert und an die nächste Generation weiter gegeben werden konnten. In manchen Kulturkreisen waren Abenteuer sogar wichtiger Bestandteil von Initiationsprozessen und hatten damit auch explizit einen pädagogischen Platz. In der modernen Erlebnispädagogik nimmt das Abenteuer abermals einen hervorgehobenen Platz ein. Es stellt sich allerdings die Frage, wie es dabei möglich ist, sowohl dem Abenteuer in seinen ungewissen und riskanten Dimensionen, als auch der sicheren und verantwortbaren Durchführung von erlebnispädagogischen Maßnahmen Rechnung zu tragen.
Dieser Vortrag führt durch die Geschichte des Abenteuers als einer pädagogischen Kategorie und versucht daraus Anregungen für eine verantwortbare Abenteuerkultur in der heutigen Erlebnispädagogik zu generieren.
Leitung: Manfred Huber, Institut für Jugendarbeit, Gauting