F17 Das Erlebnis zwischen Naturpark und Funpark

John Muir oder Hochseilgarten?

John Muir gilt als Vater der Idee des amerikanischen Nationalparks. Für ihn stand die Erhaltung der Natur zum Wohle der Menschen im Vordergrund. In seinem Verständnis war es eine nationale Aufgabe, für den Schutz der Natur zu sorgen. Das Zusammenspiel von Gemeinwohl, Naturschutz und staatlichem Auftrag sorgen dafür, dem Menschen nicht nur eine ursprüngliche Natur zu erhalten, sondern auch das Erlebnis in der Natur zu ermöglichen. Hier konnte das Abenteuer und die Begegnung mit der Natur unverfälscht und vor allem auf eigenes Risiko erlebt werden.

Die Entwicklung, unsere erlebnispädagogischen Räume mit Hochseilgärten zu bebauen, dauert an und die Natur wird zum Funpark. Ziel des Naturschutzgedankens ist, die Funktionsweise eines Hochseilgartens nicht zu gefährden. Das vermeintliche Risiko, das es aber nicht geben darf, wird als Erlebnis verkauft. Das Erlebnis ist auf die Nutzung des Hochseilgartens beschränkt, anstatt staatlichem Auftrag herrschen betriebswirtschaftliche Berechnungen.

Im Hochseilgarten ist das Erleben eines Abenteuers der maximalen Anpassung gewichen. Wenn ein Bär erscheint, wurde er von der Agentur gebucht, im Nationalpark bedeutete das Gefahr.

Nationalpark und Hochseilgarten haben beide ihre Berechtigung. Die Erlebnispädagogik hat sich durch das Erschaffen immer neuer Herausforderungen erschöpft, das ursprüngliche Erlebnis ist dabei irgendwo auf der Strecke geblieben. Das Rad der Zeit lässt sich nicht zurückdrehen und die Entwicklungen der Gegenwart müssen anerkannt werden.

Ziel des Forums ist es, Wege für die erlebnispädagogische Arbeit durch den Dschungel aus Tradition und Moderne zu diskutieren. Die Entscheidung wie man damit umgeht, muss jedoch jede und jeder selbst für sich finden.

 

Leitung: Hubert Kölsch, Trainer, Coach und Autor, München

Hier geht es zurück zum Archiv 2014