Kurt Hahn, der allgemein als der Vater der Erlebnispädagogik im deutschsprachigen Raum gesehen wird, hat seinerzeit schon auf eine „Pausenlosigkeit im Dasein der Kinder und Jugendlichen“ hingewiesen, durch die sie nicht mehr dazu kommen, „einen Gedanken zu Ende zu denken, ein Gefühl zu Ende zu fühlen“, oder eben ein Erlebnis zu Ende zu erleben.
In diesem Forum skizziert Pit Rohwedder eine Pausenlosigkeit in erlebnispädagogischen Programmen, die er als Abbild einer Multioptions- und Hochleistungsgesellschaft sieht.
„Das Leben als letzte Gelegenheit“, wie es bereits Marianne Gronemeyer 1996 problematisierte, muss eben „ausgenutzt“ werden. Viele Kunden und Erlebnispädagog/innen bauen mittlerweile auf ein Lernverständnis, dass durch viele Aktion auch erfolgreich viele Ziele erreicht werden.
Carpe diem – nutzet also den Tag. Doch welches Tempo und welche Fülle führt tatsächlich zu einer prägenden Erfahrung, statt, wie zu befürchten droht, im aufregenden action hopping eher belanglos zu werden?
Ein Erlebnis hat etwas mit Besinnung zu tun, nicht nur mit Berechnung. Insofern thematisiert dieses Forum den Faktor Besinnung und Entschleunigung als Voraussetzung für erfolgreiche Erlebnispädagogik. Das Thema wendet sich im Vortrag und anschließender Diskussion gleichermaßen an Einsteiger wie Fortgeschrittene.
Leitung: Pit Rohwedder, OUTWARD BOUND gGmbH, Schwangau