W06 Kurt Hahn und die Generation Z

Kurt Hahn gehörte zum Kreis der Reformpädagogen, die vor allem in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert ganzheitliche Erziehungstheorien verfolgten. Zu seinen großen Leistungen zählt die Gründung des Landeserziehungsheimes Salem. Den eigentlichen Erfolg erzielte er jedoch mit der Entwicklung der ursprünglich genannten short term schools (Kurzschulen), die ab den frühen 60-er Jahren 3-4 wöchige Kurse mit hohem Erlebniswert abhielten. Auf Hahns Wegen in die Erlebnispädagogik spielte Erziehung jedoch nur eine untergeordnete Rolle. Der Schwerpunkt lag auf dem Erleben. In der Schrift „Erziehung zur Verantwortung“ schreibt er: „Es ist Vergewaltigung, Kinder in Meinungen hineinzuzwingen, aber es ist Verwahrlosung, ihnen nicht zu Erlebnissen zu verhelfen, durch die sie ihrer verborgenen Kräfte gewahr werden können“.
In dem Workshop machen wir uns gemeinsam auf die Spurensuche, wie die Hahnsche Pädagogik praktisch umgesetzt wurde. Wir sichten und analysieren Original-Teilnehmerberichte, Fotos und Kursunterlagen und gewinnen so einen Einblick in die Erlebnispädagogik der 60er und 70er-Jahre.
Im zweiten Teil des Workshops diskutieren wir den Stellenwert seiner Theorien in Bezug auf die Jugend von heute. Sind klassische erlebnispädagogische Elemente wir Expedition, Dienst am Nächsten, Projekt und körperliches Training eine wirksame Antwort auf die Bedürfnisse und Entwicklungspotenziale der Generation Z?

Leitung: Christian Kerber, Outward Bound Deutschland

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