F4 Wie riskant ist Sicherheit?

Über die Herausforderung Eigenverantwortung zuzulassen

Um Kinder und Jugendliche in Bezug auf pädagogische Zielsetzungen wie Eigenverantwortung und Selbständigkeit sinnvoll begleiten zu können, müssen Pädagog_innen und Eltern sich wieder zunehmend der Herausforderung stellen, authentische Freiräume für Risikolernen zuzulassen.

Inzwischen ist es eines der großen Themen in der Pädagogik geworden: Risiko als Lernbedingung. Oder wie Ulrich Beck sagt: „Risiko, ergo sum“. Das war nicht immer so. Mit besten Absichten haben z.B. Einrichtungen der Jugendhilfe jahrelang „Sicherheitsmanuale“ für ihre Freizeit- und erlebnispädagogischen Konzepte und Maßnahmen verfasst und umgesetzt. Ziel war es, den Anspruch auf „Zero accident“ umzusetzen. Aber wie Walter Scheel so schön sagte „wenn nichts geschieht, geschieht auch nichts“. Dass das die Zielsetzung pädagogischer Arbeit sein soll, möchte ich doch bezweifeln. Mit anderen Worten: Wir bedienen durch die Suche nach der absoluten Sicherheit einen Trend hin zur pädagogischen Handlungsunfähigkeit. Wir haben uns quasi selbst Handschellen angelegt. Leidtragende sind vor allem die Kinder und Jugendliche, die wir ins Leben begleiten.

Das Forum will zur Diskussion und der persönlichen Auseinandersetzung mit diesem blockierenden Dilemma auffordern – damit wirksames Intervenieren in erlebnisorientierten Settings wieder möglich wird!

 

Leitung: Jürgen Einwanger, Bildungsreferent Jugend, Leitung Akademie, OeAV

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