In einer diversen Gesellschaft wie der unseren ist es von großer Bedeutung, Vorurteilen entgegenzuwirken und Feindseligkeiten zwischen verschiedenen gesellschaftlichen Gruppierungen abzubauen. Besonders vor dem Hintergrund der besorgniserregenden Entwicklungen der letzten Jahre im Hinblick auf neuaufkeimende Fremdenfeindlichkeit und rechtspopulistischer Propaganda ist es wichtig, aufeinander zuzugehen und ein friedliches Miteinander zu fördern. Die Erlebnispädagogik bietet Chancen und Möglichkeiten Settings zu schaffen, in denen Vorurteile abgebaut werden können und das Miteinander im Vordergrund steht.
In diesem Forum soll anhand von Theorien und Befunden aus der Sozialpsychologie dargestellt werden, was Vorurteile sind und welche Komponenten sie beinhalten, wie sie entstehen und wie sie letztlich zu Gewalt und Diskriminierung führen können. Es wird thematisiert, wie Prozesse der sozialen Kategorisierung zur Abgrenzung von Eigengruppen und Fremdgruppen führen, welche sozialpsychologischen Phänomene damit einhergehen und wie dadurch Vorurteile und Feindseligkeiten entstehen können. Daran anknüpfend wird erarbeitet, welche Bedingungen geschaffen werden müssen, um Vorurteile abzubauen und Konflikten entgegenzuwirken und wie dies in der Erlebnispädagogik umgesetzt werden kann.
Schließlich wird die Zirkuspädagogik als besonders gut geeignetes Anwendungsfeld zu diesem Zwecke thematisiert. Beispielhaft werden Ideen vorgestellt, wie sich im Rahmen von zirkuspädagogischen Angeboten die verschiedenen Bedingungen zum Abbau von Vorurteilen und Konflikten in die Praxis umsetzen lassen.
Leitung: Hanna Beißert, Deutsches Institut für Internationale Pädagogische Forschung, Frankfurt am Main